24. Januar 2014

De Hoop - Jewel of the Cape

Statt nerviger Weihnachsteinkäufe in irgendwelchen Kaufhäusern und überfüllten Einkaufsstrassen haben wir uns in diesem Jahr das einzig Wahre gegönnt: ein Wochenende in einem Nature Reserve. Das De Hoop liegt etwa 250 km von Kapstadt entfernt, die Fahrt dauert 3-4 Stunden und es zeichnet sich wie folgt aus:
  • Größe 360 km²
  • 45 km Küstenlinie
  • Fynbos-Vegetation mit 1.500 Pflanzenarten
  • es gibt ein Feuchtgebiet "De Hoop Vlei"
  • 89 Säugetierarten (Bergzebra, Antilopenarten, Bontebok, Baboons)
  • 250 Vogelarten
  • 50 Reptilienarten 
  • usw...
Im Frühling (Oktober, November) ist die gesamte Küste der Spot für Whale Watching, denn die Wale kommen zur Paarungszeit genau in dieses Gebiet. Dafür gibt es einen extra Whale Trail und den Aussichtspunkt "Koppie Alleen“ (Walbeobachtungen).

Hier hat man sich ganz dem Schutz der Natur verschrieben, hier leben Tierarten, die schon ziemlich bedroht sind.

Es war schon ein Mega-Ritt hierher zu kommen. Kilometerlang ging es über Gravel Roads, nach vier Stunden waren wir an diesem schönen Fleck angekommen.

Das Naturreservat besticht vorallem durch seine Vielfalt: 
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs
   
Nur ein ganz ganz kleiner Teil des Reservats hat Häuser, kleine unterschiedliche Cottages, die man mieten kann und natürlich ein Restaurant. Jedes Cottage hat mehrere Schlafzimmer, teilweise Kamin und eine offene Küche. Hätte ich das gewusst, so hätten wir ganz viel Leckereien mitgenommen. Ich hab mich ein wenig geärgert, aber für hätte gibts ja nix und wie sich später herausstellte, haben wir doch alles richtig gemacht und nichts mitgenommen.
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs


So ist es im Haupthaus - lovely place:
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Gleich am ersten Abend ist mir der faszinierende Himmel aufgefallen, die Tiere stehen hinter dem Haus und als wir vom Diner zurückkamen, habe ich den schönsten Sternenhimmel gesehen. Die gesamte Milchstrasse mit dem Sternennebel oder wie das heißt, weiß der Astrologe oder wer sich um sowas kümmert besser, alles war so nah. So ist das, wenn die Athmo noch in Ordnung ist. Ich denke mal, dass es jedem Reisenden hier in Südafrika schon aufgefallen sein wird, dass der Himmel hier insbesonders am Abend immer wieder zum Anfassen ist. 
De Hoop am Abend, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Am nächsten Morgen haben wir uns Mountain Bikes geliehen, sind über Stock und Stein und durch die Gegend geradelt. Ganz viel weites Land ist hier. Wir wollten zu den Dünen. Man sieht selbige bereits bei der Ankunft. Allerdings hätten wir nicht gedacht, dass sie so weit weg sind beziehungsweise nur an einer Stelle erreichbar sind. Dafür haben wir viel Gegend gesehen...
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs
 
...und ganz viele Tiere, wie Familie Strauß, freche und verspielte Baboons (Paviane), die hübschen Bonteboks und die vom Aussterben bedrohten Austernfischer.
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Hin waren es über 10 Kilometer. So muss es einem Hund gehen, dem man immer eine Wurst vor die Nase hält, er sie aber nicht bekommt. Die Dünen immer parallel, aber wir kommen nicht ran. Mit Disziplin, Durchhaltevermögen und Neugier haben wir es letztendlich geschafft.
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Wer hin kommt muss auch zurück. Wir haben dann den "kürzeren" Weg genommen, dachten wir, der ausschließlich über eine Gravel Road führt. Ich habe nicht gewusst, was dies in Kombination mit über 25 Grad und einem harten Sattel für Schmerzen verursachen kann. Nach 4,5 Stunden, insgesamt 22 Kilometern auf dem Bike, in sengender Sonne, Schwielen am Hintern und an den Händen, aber mit eindrücklichen Bildern von Flora und Fauna sind wir im Haupthaus angekommen. 

Klar war, dass wir was essen und trinken mussten und unseren Hintern den nächsten Tag schonen und die Bikes nicht mehr benötigen. Darling ging nur kurz ins Haus, wunderte sich dabei, dass der Badezimmerspiegel auf der Erde stand und holte das Auto, damit wir vom Restaurant nicht zurück laufen mussten. Dieses Details erschließt sich später...

Kurz gegessen, Bikes abgegeben, ab ins Cottage, liegen. Dachten wir...

Als wir ins Cottage kamen, fanden wir das Bild einer kleinen Verwüstung vor. Es waren ALLE Schranktüren geöffnet, Küchenschränke, Backofen, Kleiderschränke, Nachtschränke. Aber mein Geld war noch da, das iPhone, die Ray Ban, komisch...

Und dann kam uns die Erleuchtung: hier muss ein Rotzlümmel-Pavian gewütet haben. Wir hatten nur das kleine Badezimmerfenster offen gelassen!
De Hoop, Baboons, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Selbst vom Kühlschrank hat der die Tüten runtergeholt, und er muss sich so gut auskennen, dass er nur die Zuckertüten mitgenommen hat. Alle anderern lagen ungeöffnet auf dem Boden. Unglaublich wie kackfrech die sind. Und dann noch eins, der Badezimmerspiegel stand auf dem Boden...er war nicht kaputt, somit nicht heruntergefallen. Hat der kleine Rotzlümmel den vorher abgenommen, weil er sich bei der Tat nicht im Spiegel sehen wollte, fand er sich zu häßlich?

Zum Glück hatten wir keine Lebensmittel mitgenommen (also doch alles richtig gemacht), denn als der Typ aus dem Reservat kam, fragte er noch, ob der Baboon eine "Surprise" hinterlassen hatte - häääh?????

Ja, wenn sie was zu essen finden, dann machen sie auch schon mal eine kleine oder große "Surprise"... Das ist doch eine schöne neue Wortschöpfung für "Groß" oder "Kackerchen" oder "Dutti"... Und weil der Mensch vom Affen abstammt, heißt es jetzt: "Schatz, ich gehe jetzt mal ins Bad...Surprise!"   

Nachdem die Reinigung nebst Pavian-Fährten-Beseitigung im Bad und der beiden aktuellen Bewohner vollzogen war, lagen wir erschossen auf dem Bett und hatten später ein wunderbares Diner auf der Terrasse im Petrolium-Lampen-Schein. Und standen später wieder unter einen der schönsten Sternenhimmel.

Nächsten Morgen nach dem Auschecken sind wir zur Düne und haben aber noch ein paar Tiere gesehen...Familie Strauß machte einen Sonntagausflug. Der Alte war auch dort und hat uns fauchend vom Näherkommen abgehalten. Und meine Lieblingsbonteboke haben sich in der Mittagssonne ausgeruht. Bontebok ist Africaans und heißt Bunter Bok, aber das hat wohl jeder schon gecheckt.
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Und dann kam die Mega-Düne...es ist alles Natur, unberührt, also auch keine Sonnenschirme, keine Frittenbuden, eben auch keine Menschen und deshalb so unglaublich schön.
De Hoop, Kapstadt-Blog, Frau Mokel unterwegs

Das war ein sooooo schönes Weihnachtsgeschenk und ein ganz toller Ausflug!
 
Link: De Hoop Nature Reserve 
        

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen